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Eigenverantwortung buchstabiert man nicht umsonst ohne S P und D

30. September 2020

Kennen Sie das? Im Vereinsheim hat eine Feier stattgefunden. Am nächsten Tag trifft man sich und räumt gemeinsam auf. Das gemeinsame Aufräumen wird nicht nur nach Feierlichkeiten als selbstverständlich angesehen. Es gehört dazu. „Im Verein packen alle an. Neben den gemeinsamen Aktivitäten wird auch zusammen saubergemacht. Gerade im Zusammenhang mit den aktuell geforderten Hygienekonzepten wegen der Corona-Pandemie ist das bisweilen viel Arbeit, die jedoch gemeinsam zu schaffen ist,“ sagt Anke Kopyciok, Ratsmitglied und Vorsitzende des Turnvereins 1846 Bingen e.V..

SPD beantragt 7.200 Euro im Jahr zusätzlich für Reinigungsarbeiten in einem einzelnen Verein

Im Jugendausschuss wurde das Thema Eigenverantwortung nun diskutiert. Hintergrund war ein Antrag der SPD. Dieser beinhaltet, dass für 7.200 Euro im Jahr eine zusätzliche Reinigungskraft für den Förderverein „Soziale Arbeit Bingen e.V.“ eingestellt werden soll. Pikant hierbei: Vereinsvorsitzender ist gleichzeitig Stadtverbandsvorsitzender und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD.

Sauber gemacht

Stefan Bastiné, ehemaliger Ehrenamtsvorsitzender der Stadt Bingen und Fraktionsvorsitzender der CDU, zeigt sich irritiert: „Was ist das für ein Zeichen an die anderen Vereine, die seit Monaten für die Hygienekonzepte selbst geradestehen und selbst saubermachen?“

Gerade hier überrascht zusätzlich die Selbstverständlichkeit, mit der die SPD hier über 7.000€ zusätzlich für einen einzelnen Verein einfordert. Bastiné ergänzt, dass es „eine bessere Idee wäre, wenn diejenigen, die die Räume gerne nutzen wollen und sollen, einfach mithelfen.“ Neben der finanziellen Entlastung des Binger Haushaltes und somit der Binger Bürgerinnen und Bürger hätte dies sogar zusätzlich noch einen pädagogischen Effekt…